Im zweiten Erika Sommermester haben wir gemeinsam mit Studierenden verschiedenen Hochschulen nach Lösungen für das „Erika-Haus“, also für Neubau in der Gartenstadt Erika, in Laubusch gesucht. Am 18. August 2021 wurden die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt. Dabei rückte erneut das Kulturhaus besonders in den Blick.
Es wurden zwei Master-Arbeiten im Fachbereich Architektur und eine immobilienwirtschaftliche Bauträgeranalyse umgesetzt. Parallel dazu wurde eine vertiefende Untersuchung zum Kulturhaus durchgeführt. Insgesamt beteiligten sich neun Vertreter von drei Hochschulen am Erika-Sommersemester 2021. Die Abschlusspräsentation wurde wie im Vorjahr als Beteiligungsformat genutzt.
Architektur: Solidarische Wohn-Arbeits-Stätten
Philipp Miloseveic und Johannes Raible, zwei Absolventen des Masterstudiums Architektur an der Hochschule Erfurt, haben unabhängig voneinander die Möglichkeiten für Gemeinschaftsprojekte in den Blick gerückt. Beide Entwürfe zeigen bisher unbeachtetes Baupotential im Ortszentrum auf der Grünfläche hinter dem Kulturhaus. Sie griffen den aktuellen Trend auf, Wohnen, Arbeiten und soziales Engagement zu vereinen, und fanden unter Berücksichtigung regionaler und ortsspezifischer Merkmale bzw. Besonderheiten spannende Lösungen. Die Themen Wohnen, Arbeiten, Freizeit sowie soziale Kontakte im Ort zu vernetzen, hätte eine positive Wirkung auf die Kolonie. Potential bieten darüber hinaus die Themen Inklusion und Nahversorgung.
Immobilienwirtschaft: Wirtschaftliche Modulhäuser
Drei Studentinnen der Hochschule Fresenius Heidelberg aus dem Bachelor-Studiengang Immobilienwirtschaft/International Business untersuchten unter Leitung von Prof. Dr. Thomas Glatte, ob die Errichtung von modernen und nachhaltigen Modulhäusern auf ehemaligen Abrissflächen wirtschaftlich wäre. Die Erkenntnisse: Nachhaltige Modulbauten wären denkbar; auf jeden Fall aber braucht es kreative Lösungen mit einzelnen oder Gruppen von Bauwilligen zum Bauen auf den Flächen, denn spekulative Bauträgerprojekte sind wirtschaftlich ausgeschlossen.
Kulturhaus-Studie: Kosten-Nutzen-Analyse
Die TU Kaiserslautern, Fachgebiet Stadtumbau und Ortserneuerung, vertiefte die Ergebnisse zum Kulturhaus aus dem vorherigen Sommersemester 2020 und zog folgende Schlüsse: Das Kulturhaus ist kein Investitionsobjekt; stattdessen braucht das Haus ein bürgerschaftlich getragenes Betreiberkonzept und ein kontinuierliches Management.
Im Mittelpunkt aller Arbeiten im 2. Erika Sommersemester stand wie bei allen Teilprojekten bisher die Machbarkeit. Anstelle von besonders kreativen Planungen traten somit realistische Aussagen – die Lösung für ein Kernproblem moderner Planungsprozesse.
Die Abschlusspräsentationen wurde mit Unterstützung des IBS Laubusch live ins Internet übertragen.